Der Sommerreifentest des Magazins Vi Bilägare umfasst acht Reifen der Größe 235/55 R19 und konzentriert sich auf die Leistung von Elektro-SUVs. Die Tests fanden unter ungewöhnlich kalten Bedingungen in der Nähe von Madrid, Spanien, statt, wo die Temperaturen um die 10 °C lagen – ähnlich wie im skandinavischen Frühling oder Herbst.
4 Kategorien (9 Tests)
Test Category | Best Performer | Worst Performer | Difference |
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Dry (2 tests) | |||
Trockenbremsen | ▲ Nokian Hakka Black 3: 42 M | ▼ Hifly HP801: 46.6 M | 4.6 M (9.9%) |
Subj. Trockenhandling | ▲ Michelin Pilot Sport 4 SUV: 5 Points | ▼ Hifly HP801: 1 Points | 4.0 Points (400.0%) |
Wet (4 tests) | |||
Nassbremsen | ▲ Nokian Hakka Black 3: 41.6 M | ▼ Hifly HP801: 47.8 M | 6.2 M (13.0%) |
Nasshandling | ▲ Michelin Pilot Sport 4 SUV: 71.4 s | ▼ Hifly HP801: 73.8 s | 2.4 s (3.3%) |
Nasser Kreis | ▲ Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6: 11.3 s | ▼ Hifly HP801: 12 s | 0.7 s (5.8%) |
Aquaplaning geradeaus | ▲ Michelin Pilot Sport 4 SUV: 91.7 Km/H | ▼ Continental PremiumContact 7: 81.6 Km/H | 10.1 Km/H (12.4%) |
Comfort (2 tests) | |||
Subj. Komfort | ▲ Hifly HP801: 5 Points | ▼ Michelin Pilot Sport 4 SUV: 2 Points | 3.0 Points (150.0%) |
Subj. Geräusch | ▲ Nokian Hakka Black 3: 5 Points | ▼ Continental PremiumContact 7: 2 Points | 3.0 Points (150.0%) |
Value (1 tests) | |||
▲ Continental PremiumContact 7: 417 km | ▼ Hifly HP801: 379 km | 38.0 km (10.0%) |
Der Test umfasste sechs Standard-Ersatzreifen von Premium- und Budgetherstellern sowie zwei speziell für Fahrzeuge von Volkswagen und Volvo entwickelte OE-Reifen (Original Equipment). Als Testfahrzeug diente ein Kia EV6, ein batterieelektrischer SUV mit einem Gewicht von 2.031 kg. Einige Messungen wurden auch mit einem Tesla Model Y durchgeführt.
Standard-Aftermarket-Reifen im Vergleich zu OE-Spezifikationen
Eines der wichtigsten Ergebnisse dieses Tests war der große Leistungsunterschied zwischen Standardreifen für den Ersatzteilmarkt und Reifen, die nach den OE-Spezifikationen der Automobilhersteller entwickelt wurden.
Der Test umfasste bewusst zwei OE-Reifen – einen für Volkswagen und einen für Volvo –, um die Leistungsunterschiede zwischen diesen herstellerspezifischen Reifen und den Standard-Ersatzreifen zu untersuchen. Vi Bilägare verzichtet bewusst darauf, die Reifenhersteller dieser OE-Produkte zu nennen. Da die Automobilhersteller die Spezifikationen und Anforderungen vorgeben, seien sie auch für die resultierende Leistung verantwortlich.
Der Test zeigte, dass bei beiden Erstausrüstungsreifen geringer Rollwiderstand und Energieeffizienz im Vordergrund stehen, was jedoch zu Lasten der Sicherheit geht. Zwar boten die Erstausrüstungsreifen eine um 9–10 % bessere Reichweite als der durchschnittliche Nachrüstreifen, zeigten jedoch deutliche Einbußen bei Nasshaftung, Bremsweg und Aquaplaning-Resistenz.
Der Volvo-Erstausrüsterreifen wies zwar die EU-Bewertung „AA“ auf (A für Rollwiderstand, A für Nasshaftung), zeigte im Praxistest jedoch eine deutlich schlechtere Nasshaftung als Nicht-Erstausrüsterreifen. Auch der Volkswagen-Erstausrüsterreifen zeigte schlechte Nasshandlingeigenschaften und frühzeitiges Aquaplaning. Beide Erstausrüsterreifen verloren bereits bei stehenden Wassergeschwindigkeiten, die 10–12 km/h niedriger waren als die leistungsstärksten Nachrüstreifen, die Haftung.
Von den beiden Erstausrüstungsvarianten schnitt der Volvo-Reifen in den meisten Tests geringfügig besser ab, blieb aber immer noch weit hinter den Premium-Ersatzreifen zurück. Der Volkswagen-Reifen verlor an seiner Hinterachse schneller an Haftung, als er an seine Grenzen gebracht wurde. Die Tester wiesen jedoch darauf hin, dass dieses Verhalten mit Vorsicht zu genießen sei, da der Reifen nicht speziell für das Kia-Testfahrzeug entwickelt wurde.
Leider schnitten beide OE-Reifen in der Gesamtpunktzahl peinlich nahe am günstigen Hifly-Reifen ab, obwohl sie fast doppelt so viel kosteten. Dies führte Vi Bilägare zu dem Schluss, dass Verbraucher beim Reifenwechsel herstellerspezifische Reifen vermeiden und stattdessen auf Standard-Ersatzreifen mit besseren Sicherheitsmerkmalen zurückgreifen sollten.
Der Test verdeutlicht, dass die Bedeutung hochwertiger Reifen mit zunehmendem Fahrzeuggewicht durch den Einsatz von Batterietechnologie zunimmt. Die Unterschiede im Fahrverhalten werden in Notsituationen bei schwereren Fahrzeugen noch deutlicher, was die Leistungseinbußen der Erstausrüstungsreifen besonders besorgniserregend macht.
Trocken
Im Trockenbremstest führten sowohl der Pirelli Scorpion als auch der Nokian Hakka Black 3 mit identischen Bremswegen von 42 Metern das Feld an. Die OE-Reifen zeigten jedoch Kompromisse in Sachen Sicherheit: Der Volkswagen-Reifen benötigte 44,4 Meter zum Anhalten (2,4 Meter länger als die besten Modelle), während der Volvo-Reifen (nicht im Diagramm dargestellt) etwas besser abschnitt, aber immer noch hinter den Premium-Modellen zurückblieb.
Beim subjektiven Trockenhandling teilten sich Continental PremiumContact 7 und Michelin Pilot Sport 4 SUV mit der Bestnote von 5 Punkten den ersten Platz. Die herstellerspezifischen Reifen zeigten hier deutliche Defizite: Der Volkswagen-Serienreifen erreichte nur 2 Punkte, der Volvo-Serienreifen (nicht in der Grafik dargestellt) 3 Punkte. Dies verdeutlicht, wie viel Handling-Fähigkeit in den Serienreifen zugunsten der Effizienz geopfert wird.
Nass
Der Nassbremstest ergab den finnischen Nokian Hakka Black 3 mit einem Bremsweg von 41,6 Metern als klaren Sieger. Beide Erstausrüstungsreifen hatten hier erhebliche Schwierigkeiten: Der von Volkswagen spezifizierte Reifen benötigte 47,1 Meter (5,5 Meter länger als der Nokian), während der Volvo-Erstausrüstungsreifen (nicht in der Grafik dargestellt) 44,8 Meter benötigte – ein deutlicher Beleg dafür, wie sehr die Sicherheit bei Nässe auf Kosten der Kraftstoffeffizienz geht.
Der Michelin Pilot Sport 4 SUV dominierte die Rundenzeiten im Nasshandling mit 71,4 Sekunden. Dieser Test zeigte erneut einen deutlichen Unterschied zu den Originalreifen: Der von Volkswagen spezifizierte Reifen erzielte mit 74,2 Sekunden die langsamste Zeit (2,8 Sekunden langsamer als der Michelin). Der Volvo-Originalreifen (nicht im Diagramm dargestellt) erreichte 73,0 Sekunden und war damit etwas besser als der VW, aber immer noch deutlich hinter den Premium-Optionen.
Der Nasskreistest misst die Seitenhaftung bei Nässe. Der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 schnitt mit 11,3 Sekunden am besten ab. Die OE-Reifen konnten erneut nicht mit den Premium-Modellen mithalten: Der von Volkswagen spezifizierte Reifen benötigte 11,8 Sekunden und der Volvo OE-Reifen (nicht im Diagramm dargestellt) 11,6 Sekunden – was ihre eingeschränkten Nasshandling-Eigenschaften widerspiegelt.
Der Aquaplaning-Test offenbarte das vielleicht besorgniserregendste Sicherheitsdefizit bei OE-Reifen. Der Michelin Pilot Sport 4 SUV behielt bis 91,7 km/h die Traktion, während der Volkswagen OE-Reifen bereits bei 81,0 km/h die Haftung verlor – ein kritischer Unterschied von 10,7 km/h. Der Volvo OE-Reifen (nicht im Diagramm dargestellt) schnitt bei 79,5 km/h geringfügig besser ab, war aber insgesamt am schlechtesten, was auf eine erhebliche Sicherheitseinbuße bei Nässe hindeutet.
Komfort
In der subjektiven Komfortbewertung erreichten sowohl der Pirelli Scorpion als auch der preisgünstige Hifly HP801 dank ihrer weicheren Konstruktion die Bestnote von 5 Punkten. Die Erstausrüstungsreifen schnitten hier recht gut ab: Der von Volkswagen spezifizierte Reifen erreichte 4 Punkte, und der Volvo-Erstausrüstungsreifen (nicht in der Grafik dargestellt) erreichte ebenfalls 4 Punkte – ein Bereich, in dem die herstellerspezifischen Designs weniger Kompromisse eingingen.
Der Nokian Hakka Black 3 mit seiner speziellen SilentDrive-Technologie dominierte den Geräuschtest mit perfekten 5 Punkten. Der Volkswagen-Erstausrüsterreifen schnitt mit 4 Punkten gut ab, während der Volvo-Erstausrüsterreifen (nicht in der Grafik dargestellt) 3 Punkte erreichte. Dies ist ein Aspekt, bei dem Erstausrüsterreifen tendenziell eine angemessene Leistung bieten, da auch der Innenraumkomfort für Automobilhersteller eine hohe Priorität hat.
Wert
Im Reichweitentest zeigten die Erstausrüstungsreifen ihren entscheidenden Vorteil: Der von Volkswagen spezifizierte Reifen erzielte mit 432 km die beste Reichweite, der Volvo-Erstausrüstungsreifen (nicht im Diagramm dargestellt) folgte mit 435 km knapp dahinter. Dies entspricht einer um etwa 9–10 % besseren Reichweite als der durchschnittliche Premiumreifen und zeigt deutlich, worauf die Automobilhersteller bei der Spezifikation von Erstausrüstungsreifen Wert legen – Effizienz vor Sicherheit.
Ergebnisse
1st: Michelin Pilot Sport 4 SUV | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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2nd: Nokian Hakka Black 3 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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3rd: Pirelli Scorpion | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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4th: Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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5th: Continental PremiumContact 7 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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7th: Hifly HP801 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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