Im umfassendsten Vergleichstest für Motorradreifen, der jemals vom PS Magazine durchgeführt wurde, traten zwölf Hochleistungs-Motorradreifen gegeneinander an, um eine grundlegende Frage zu beantworten: Wie nah können alltägliche Sportreifen an spezielle Hypersportreifen herankommen, wenn sie an ihre Grenzen gebracht werden?
PS
2 Kategorien (2 Tests)
Test Category | Best Performer | Worst Performer | Difference |
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Dry (1 tests) | |||
Trockenhandling | ▲ Pirelli Supercorsa SP V4: 79.82 s | ▼ Continental SportAttack 4: 84.57 s | 4.8 s (5.6%) |
Wet (1 tests) | |||
Nasshandling | ▲ Dunlop Sportsmart MK4: 72.64 s | ▼ Continental RaceAttack 2 Street: 84.3 s | 11.7 s (13.8%) |
Beim Test im April 2025 traten sechs Sportreifen gegen sechs Hypersport-Modelle der führenden Hersteller Bridgestone, Continental, Dunlop, Metzeler, Michelin und Pirelli an. Jeder Hersteller steuerte sowohl eine Sport- als auch eine Hypersport-Variante bei, was optimale Voraussetzungen für einen direkten Vergleich zwischen Marken und Reifenkategorien schuf.
Die Tests fanden auf dem wichtigsten Testgelände von Goodyear/Dunlop in Südfrankreich statt, wo die Temperaturen zwischen 14 und 18 °C lagen – typische Bedingungen, die Fahrer an Renntagen in der Nebensaison vorfinden. Als Testmotorrad diente eine BMW S 1000 RR.
Sport vs. Hypersport: Die Unterschiede
Die grundlegenden Unterschiede zwischen diesen Kategorien liegen in ihrer Konstruktion und ihrem Einsatzzweck. Hypersport-Reifen zeichnen sich durch eine griffigere Gummimischung, ein höheres positives Profilverhältnis mit minimalen Profilrillen und eine steifere Karkasse aus. Sie sind in erster Linie für den Einsatz auf der Rennstrecke unter trockenen Bedingungen konzipiert und legen Wert auf maximalen Grip und Stabilität bei extremen Schräglagen.
Sportreifen hingegen bieten eine vielseitigere Leistung mit besserer Nässebeständigkeit, längerer Haltbarkeit und schnellerer Aufwärmzeit, wodurch sie sich das ganze Jahr über besser für die unterschiedlichsten Straßenbedingungen eignen.
Überraschende Ergebnisse
Das vielleicht auffälligste Ergebnis des Tests war, wie sehr die Grenzen zwischen diesen beiden Kategorien verschwimmen. Herausragender Tester war der Dunlop Sportsmart MK4, ein Sportreifen, der sich den Gesamtsieg sicherte, da er in allen Testkriterien brillierte. Der MK4 zeigte ein außergewöhnliches Kaltlaufverhalten, präzises und müheloses Einlenken sowie transparentes Feedback – und das alles bei der mit Abstand schnellsten Rundenzeit auf nasser Fahrbahn.
Der Pirelli Supercorsa SP V4 sicherte sich den Sieg in der Hypersport-Kategorie und den zweiten Gesamtrang. Er erzielte die schnellste Rundenzeit aller getesteten Reifen auf trockener Fahrbahn. Sein transparentes Feedback und seine außergewöhnliche Präzision machten ihn zum Maßstab für pure Rennstrecken-Performance.
Interessanterweise zeigten die Ergebnisse erhebliche Überschneidungen zwischen den Kategorien. Zwei Sportreifen übertrafen zwei Hypersport-Optionen auf trockener Strecke, während drei der besten Hypersport-Reifen bei Nässe den schwächsten Sportreifen hinter sich ließen. Dies deutet darauf hin, dass die traditionelle Trennung zwischen diesen Kategorien zunehmend fließend wird und die Spitzenreiter jeder Gruppe in das traditionelle Territorium der anderen Gruppe eindringen.
Das Wetter ist wichtig
Der Test verdeutlichte, wie wichtig die Bedingungen bei der Reifenwahl sind. Während Hypersport-Reifen selbst unter moderaten Bedingungen in der Regel ein bis zwei Runden benötigen, um ihre optimale Betriebstemperatur zu erreichen, waren die meisten Sportreifen bereits nach wenigen Kurven leistungsfähig.
Bei Nässe wurde der Abstand noch größer: Der Dunlop Sportsmart MK4 überholte den langsamsten Hypersportreifen (Continental RaceAttack 2 Street) auf der Nass-Handling-Strecke um über 11 Sekunden pro Runde. Vielseitige Hypersport-Optionen wie der Michelin Power GP2 zeigten jedoch eine beeindruckende Anpassungsfähigkeit und bewiesen, dass einige hochmoderne Hypersport-Designs eine angemessene Nässetauglichkeit aufweisen können.
Das endgültige Urteil
Dieser wegweisende Vergleich zeigte, dass moderne Sportreifen für die meisten Straßenfahrer – selbst für diejenigen, die gelegentlich an Rennstreckenrennen teilnehmen – eine außergewöhnliche Balance an Leistungsmerkmalen bieten. Die Testergebnisse deuten darauf hin, dass die neueste Generation von Sportreifen, sofern man sich nicht ausschließlich auf das Fahren auf der Rennstrecke bei trockenen Bedingungen konzentriert, Grip-Niveaus bietet, die früher nur speziellen Rennstreckenreifen vorbehalten waren, und gleichzeitig überragende Vielseitigkeit und Sicherheit unter unterschiedlichsten Bedingungen bietet.
Für alle, die ungeachtet aller Bedingungen pure Rennstreckenleistung suchen, hat der Test mehrere herausragende Optionen aufgezeigt, die die Lücke zwischen den Kategorien schließen, insbesondere den Michelin Power GP2, der unter allen Bedingungen eine starke Leistung lieferte und gleichzeitig den Grip auf Hypersport-Niveau beibehielt.
So kamen die Tester zu dem Schluss, dass selbst normale Sportreifen mittlerweile Gripreserven bieten, die auf öffentlichen Straßen kaum noch voll ausgeschöpft werden können – ein Beleg dafür, wie weit sich die Motorradreifentechnologie in den letzten Jahren entwickelt hat.
Trocken
Nass
Ergebnisse
1st: Dunlop Sportsmart MK4 | |||||||||||||||||||
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2nd: Pirelli Supercorsa SP V4 | |||||||||||||||||||
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3rd: Metzeler Sportec M9 RR | |||||||||||||||||||
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4th: Michelin Power GP2 | |||||||||||||||||||
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5th: Pirelli Diablo Rosso IV | |||||||||||||||||||
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6th: Bridgestone Battlax Hypersport S23 | |||||||||||||||||||
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7th: Metzeler Racetec RR K3 | |||||||||||||||||||
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8th: Michelin Power 6 | |||||||||||||||||||
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9th: Continental RaceAttack 2 Street | |||||||||||||||||||
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10th: Dunlop SportSmart TT | |||||||||||||||||||
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11th: Bridgestone Battlax Racing Street RS11 | |||||||||||||||||||
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12th: Continental SportAttack 4 | |||||||||||||||||||
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