Michelin Pilot Super Sport vs. Continental Sport Contact 6

Wir testen den Marktführer Michelin Pilot Super Sport gegen den neuen Herausforderer im Marktsegment mit Hochleistungsreifen: den Continental Sport Contact 6!

Schauen Sie sich unsere Video-Bewertung an oder lesen Sie unsere Testergebnisse!

Testnotizen

Test-Zusammenfassung
Aussehen

Äußerlichkeiten sind natürlich rein subjektiv, aber wir bevorzugen den Michelin. Er hat ein schöneres Reifenprofil und mehr sichtbares Profil an den Seitenwänden, da er auf der Felge aufsitzt. Die Flanken des Continental sind allerdings ebenfalls sehr schön. 

Lenkgefühl

Der Conti ist etwas leichter zu steuern. Vielleicht ein wenig träge in der mittleren Position, reagiert aber etwas schneller. Vom Michelin erhält man mehr Gefühl und Feedback, dennoch ist der Conti im Gesamtergebnis komfortabler. 

Traktion und Bremsen

Der Conti scheint sowohl bei den Bremsen als auch bei der Traktion auf trockener wie nasser Fahrbahn die Nase vorn zu haben. Die Bremswirkung insbesondere bei Trockenheit ist erstaunlich. Bei der Traktion merkt man, dass das Differential beim Conti weniger zu tun hat und die Traktionskontrolle nicht so massiv eingreift. Der Unterschied ist noch deutlicher bei Nässe, wo der Conti einen klaren Vorteil besitzt. 

Straßenhaftung in Kurven / Balance

In Kurven ändert sich das Erscheinungsbild und der Michelin trägt den Sieg davon. Die Griffigkeit an sich scheint bei beiden Reifen ähnlich zu sein, und der Michelin untersteuert sogar etwas mehr als der Continental. Doch durch das Extra-Lenkgefühl des SuperSport erhält man insgesamt mehr Berechenbarkeit und Vertrauen, sprich: es lässt sich mehr aus dem Reifen herausholen. Die Balance des Continentals schwankt am M3 zwischen neutral und Übersteuern und man erhält weniger Feedback, wodurch er bei Vollgas etwas schwerer zu kontrollieren ist. Dennoch ist er immer noch ein exzellenter Reifen. 

NVH (Geräusch, Vibration und Rauheit)

Wie bereits erwähnt, haben die Contis einen leichten Vorteil beim Komfort und erzeugen weniger Lärm beim Überfahren von Straßenunebenheiten und Schlaglöchern. Ein interessantes Ergebnis lieferte der interne Geräuschtest, bei dem der Michelin und der Continental annähernd identische Resultate erzielten, während der Conti allerdings ein wenig niedrigere Frequenzen erzeugte, was auf den meisten Untergründen etwas angenehmer für das menschliche Ohr ist. 

Verschleiß

Wir haben keinerlei objektive Testergebnisse zum Verschleiß, doch beim Vergleich von Reifentests, Nutzerbewertungen und unseren eigenen Erkenntnissen kommen wir doch zum Ergebnis, dass der Michelin in diesem Bereich die Nase vorn hat. 

Schlussfolgerung

Dies ist eine unglaublich schwierige abschließende Bewertung, da es sich um zwei der ausgereiftesten Hochleistungsreifen auf dem Markt handelt. Wenn man nur unsere Testergebnisse nimmt und den Verschleiß einmal außer Acht lässt, ist der Continental objektiv gesehen der insgesamt bessere Reifen, da er bei Traktion und Bremsleistung stärker abschneidet, komfortabler ist und in Kurven eine ähnliche Haftung bietet wie der Michelin. Der Unterschied ist zwar unglaublich klein, aber er ist vorhanden.

Die interessante Frage unserer Schlussfolgerung ist aber: welchen Reifen würden wir nach Abschluss der Tests am Auto belassen…? Und da lautet die Antwort: Michelin. Er verfügt vielleicht nicht über den Grip des Continental. Aber an diesem Auto, in diesen Größen und für diese Anforderungen und Fahreigenschaften ist der Michelin subjektiv der bessere Reifen, vor allem aufgrund seines besseren Lenkgefühls und der besseren Balance.

Da die Unterschiede bei der objektiven Leistungsfähigkeit aller guten Hochleistungsreifen auf dem Markt so ungemein klein sind, machen häufig die subjektiven Eindrücke von einem Reifen den größeren Unterschied beim Fahren im Alltag aus.

Wäre unser Testfahrzeug ein Audi RS6 gewesen, mit stärkerer Priorität auf Komfort und Sicherheit, hätte der Continental wahrscheinlich gewonnen. Aber an diesem M3 hat uns der Michelin einfach überzeugt.

 


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